Scrum und der weise Narr

“Wir alle haben unsren Sparren, doch sagen tun es nur die Narren, der Weise schweigt“ aus „Der Narr“ von Wilhelm Busch.

SCRUM und wie aus Fehlplanungen wahre Erfolge werden können.
Jeff Sutherland schreibt in seinem Buch, „Die SCRUM Revolution“ unter anderem von der Geschichte „Der weise Narr“ von Wilhelm Busch. Das Märchen kennen Sie schon? Nun, kein Problem, es geht hier auch nur darum, wo dieser Narr eigentlich seinen Namen her bekam, und warum sich jemand (ich z.B.) unter einem Schmunzeln so nennt – und das auch außerhalb der Jeckenzeit. Denn sich selbst als Narren – wenn auch weise – zu betiteln, da gehört schon etwas Mut dazu. Oder?

Des Kaisers neue Kleider.

Das Märchen beschreibt den Fall, als anno Dazumal ein Herrscher von ein paar Halunken übers Ohr gehauen wurde, indem er im Adamskostüm auf großer Bühne vorgeführt und von den eigenen Untertanen offen verpönt wurde.

Der Kaiser wollte neue Kleider, und dabei schien sich Hoheit selbst doch recht sicher, ‚Er Daselbst‘ trüge die tollsten, seidensten, hochqualitativsten und naturgemäß seines hohen Status würdige, schönste Kleider am ‚Kaiserlichen Leibe‘. Die Gauner hatten ihm vorgegaukelt, dass die neuen edlen Kleider unsichtbar, aber eben von feinster Qualität seien.

Als der Patriarch sich alsdann dem Volk präsentiert, staunen die Menschen und beklatschen die wundervolle Bekleidung des Herrschers, bis ein kleines Kind ausruft, „Aber er hat ja gar nichts an“
Zuerst verlachen und beschimpfen die Bauern und Frauen, Mägde und Knechte den dreisten Jungen, der so naseweis die ungeheuerliche Feststellung herausruft, die eigentlich schon jeder insgeheim für sich beobachtet hat, nämlich, dass der Kaiser nicht, wie von den Gaunern behauptet, unsichtbare feinste seidene Kleider trüge; sondern dass er, „Der Kaiser“ splitterfasernackt daherkommt.

Und so ward Der Weise Narr geboren…

Oder, nun ja, eher als Referenz heran gezogen; denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gab es schon des Öfteren solch merkwürdige Begegnung mit diesen vorlauten, alles besser wissenden jungen, alten, frechen, lauten, und meist weisen Narren. Es sind eben diese, die ihre Klappe nicht halten, weil ihnen die Offensichtlichkeit eines Betrugs, eines Fehlwegs, einer Unleidlichkeit auffällt. Doch ist sowas denn nun weise? Narrt sich der nicht selbst, der auf Missstände in Unternehmen, Beziehungen oder der Freunde Unglück hinweist und die Wahrheit offen ausspricht? Ist es nicht derjenige selbst, den es am ärgsten trifft, weil die sich abwenden, die in ihrem Irrweg noch bestätigt nun sehenden Auges ins offene Messer laufen? Ehrlich zu sagen, was schief läuft in einem nach außen hin gesund kaschierten Umfeld zeugt von Mut und Courage.

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